Lange Texte im Internet lesen nervt (meistens). Ich lese fast ausschließlich auf Bildschirmen. Da draussen (oder besser: hier drinnen) gibt es so viele Webseiten bei denen sich keiner Gedanken über die Leser gemacht hat. spiegel.de zum Beispiel. So was hässliches... kleine Schrift, zu wenig Zeilenabstand, die Zeilenlängen werden ständig von Werbebannern misshandelt. Sie unternehmen einfach alles um das Gehirn beim Lesen maximal anzustrengen.

  • Zu wenig Zeilenabstand: Das Auge hat schwirigkeiten beim lesen nicht von einer Zeile in eine darüber-/darunter-ligenede abzurutzschen.
  • Zu kleine Schrift: Auge strengt sich mehr an beim fokussieren und Gehirn muss »pixelige Kurven« der Buchstaben ausglichen (sofern nicht Retina-Display).
  • Zu kurze Zeilen: Text wirkt stockend.
  • Zu viele Worte pro Zeile: Auge hat mehr Aufwand den neuen Zeilenanfang zu finden.
  • Zu wenig Weißraum links und rechts vom Text: Auch problematisch für die Suche nach dem Beginn der nächsten Zeile.

Eure Hirnkapazität ist begrenzt. Die Kapazität, die sich auf das ausglechen von Design-Fehlern konzentriert, wird von der Kapazität abgezogen, die sich um den eigentlichen Inhalt kümmert. Weil es Menschen gibt denen das bewusst ist bekomme ich Geld für meine Arbeit.

Dem Leser dienen.

Das ist der Sinn der Typografie (Schriftenlehre) – so sagt es der Christoph Koeberlin von typefacts.com ganz treffend.

Und weil das Problem sich nicht von selbst lösen wird, habe ich mir zwei Dinge angewöhnt:

  1. Ab und zu mal im Browser die beiden Tasten »strg« und »plus« drücken.
  2. Das Readability plugin nutzen.

Readability macht aus den hässlichen, schlecht lesbaren Seiten, langweilige aber aufgeräumte, gut lesbare Seiten. Das gibt es als App für mobile Geräte, und als Plugin für euren Browser. Da kann ich dann entweder sagen: »Mach sofort schön« oder »Hab gerade keine Zeit – speicher mir das für später«. Ersteres hier zu sehen:

Readability Browser Plugin

Hoffe ihr habt spaß damit. Wer bis hier hin gelesen hat, den interessiert vielleicht auch die Folge »Reizüberflutung« des HeizdeckenRadio, die ich mit Miriam Gückel aufgenommen habe.