Yeah! Endlich! Das hat aber auch gedauert diesmal… Ich hab einen neuen Mix hochgeladen. Wenn ihr jetzt total hibbelig seid, und das warten kaum aushaltet, weil ich schon den KL4NGT3PP1CH-Mix so gut fandet, dann scrollt ihr runter um ihn euch direkt anzuhören. Den anderen unter euch teile ich hier erst noch ein paar Gedanken dazu mit.

Besitz nimmt Zeit in Anspruch. Wenig (o.a. sorgsam gewählter) Besitz sorgt für mehr freie Zeit. Ich wurde während des Vortrages, den ich darüber gehalten habe gefragt was ich mit der freien Zeit so anstelle. Ich wollte darauf nicht antworten, weil es im Vortrag nichts zu suchen hatte was ich persönlich mit der "gewonnenen" Zeit anstelle.

Ein anderer in der Runde antwortete "einfach leben". Besser hätte ich es nicht sagen können. Und dieses "einfach leben" ist für so manche tatsächlich eine große Herausforderung. Was ich damit meine ist der Umgang mit einer Zeit, für die man sich nichts besonderes vorgenommen hat. Eine Zeit, die nicht schon von ToDo's oder Freizeit-Aktivitäten reserviert wurde.

Hinter der Langeweile die zweite links

Aber das, was da aber hinter der Verzweiflung über die Langeweile lauert, artet oft genug in etwas aus, was man allgemein als Muße bezeichnet. Und wenn das nicht erstrebenswert ist, dann weiß ich an dieser stelle nicht mehr, was ich euch dazu noch sagen soll. Wer sich nicht aktiv mit dem "einfach leben" beschäftigt, verlernt es.

Zurück zur Frage, was ich mit meiner momentan recht großzügig bemessenen Zeit anfange: Ich sitze zum Beispiel stundenlang vor meinen Midi-Controlern und feile an einem guten Mix. Ich schraube an Potis, schiebe Fader und drehe Jogwheels um den bestmöglichen Übergang zu schmieden. Ich bin dabei vertieft wie bei kaum einer anderen Aufgabe. Ich mache das ohne auch nur einen kurzen Moment an die Frage zu verschwenden, wie viel Uhr es wohl sein könnte. Die Frage kommt gar nicht erst auf.

Es gibt Massen da draussen, die das mit dem DJ-dasein besser beherrschen als ich. Aber das ist nicht relevant. Auch dieser Gedanke kommt gar nicht erst auf. Nichts unterbricht mich. Oft passiert es, dass ich dann zum Beispiel um fünf Uhr morgens feststelle, dass ich schon seit Stunden Hunger habe, meine Augenringe spürbar werden und es draussen hell wird. Aber es hat sich immer gelohnt. Ich "frühstücke", ich lege mich in's Bett, und ich könnte kaum zufriedener einschlafen. Und das ist es wo ich hin will.

So. Hier also der in meinem letzten Artikel angekündigte Blackforest-Mix. Pathcamp-Teilnehmer sind herzlich eingeladen mir Feedback zu geben, ob sie es auf der Hütte passend gefunden hätten oder nicht. Freunde, bekannte und unbekannte dürfen auch kerne überall ihren Kommentar schreiben. Könnt nichts mehr kaputt machen – die Erfüllung hab ich mir schon beim Mischen abgeholt :)

Ein Mix irgendwo zwischen zerschnittenen Frauengesangs-Schnipseln und Basslastiger Meditationsmusik. Zum Kopfnicken, Tanzen, morgens im Schwarzwald joggen gehen, Autofahren, gute Interfaces bauen, Bahnfahren, freunden davon erzählen oder auf dem Wohnzimmer-Teppich vor der guten Stereoanlage rumliegen und einfach genießen. Funktioniert alles. Ich schwör's. Hab's getestet ;)

Blackforest by Derzyklop on Mixcloud