Kurzfassung

Wikipedia braucht spenden. Aber es gibt einen besseren Weg als eine einfache Spende. Der Weg heißt Flattr-Subscription.

Langfassung

Bestimmt habt ihr schon den riesigen Banner auf Wikipedia gesehen. Man schaut sich einen Artikel an, und nach ein paar Sekunden fällt von oben ein großer gelber Balken ins Bild, auf dem man die Möglichkeit hat eine Spende an die allercoolste Wissenssammlung der Welt zu senden. Über die Usability dieses Banners lässt sich streiten. Aber vielleicht soll es ja auch ein bisschen nerven.

Dennoch... seit es Wikipedia gibt, nutze ich (wie mittlerweile dreiviertel aller "Internetnutzer" in Deutschland) es durchgehend als Anlaufstelle Nr. 1 für alle möglichen Alltagsfragen. Und nun muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich lange Zeit gar nicht darüber nachgedacht habe, mal ein bisschen Geld da zu lassen. Dabei sind da Menschen dahinter, die Vollzeit arbeiten. Also spende ich natürlich und finde ihr solltet das auch tun.

Ich bevorzuge eine andere Zahlweise. Und das ist die schönste Zahlweise die mir under die Fittiche gekommen ist, seit Tim Berners-Lee das Internet erfunden hat.

Flattr

Das Bezahl-System nennt sich Flattr. Laut dict.cc heißt flattr so was wie Schmeichelei oder jdn. bauchpinseln (tolles wort!).

Die Journalistin und Bloggerin Elisa Heuser hat mal für die TAZ ein Interview mit dem Gründer Peter Sunde geführt. Der ist übrigens auch sonst ein unheimlich sympathischer und schlauer Kerl. Er sorgt z.B. dafür, dass meine Internet-Kommunikation nicht so easy überwacht werden kann, wie eure. Aus einem seiner Projekte ist eine Partei entstanden. Dafür, dass er auf ein überholtes Urheberrecht hinweist, muss er nun 8 Monate in's Gefängnis und 5 Millionen € zahlen. Währenddessen er eine einfach zu benutzende, überwachungssichere Smartphone-App baut. Nuff said!

Wie's funktioniert

Ich bestimme erstmal einen festen Betrag, den ich pro Monat für tolle Autoren und Künstler und Journalisten/Blogger und sonstige Medienschaffende übrig habe. Sagen wir mal 10€. Digital-Abos von Zeitungen wie FAZ, DIE ZEIT und SPIEGEL sind teurer (...hab ich mir sagen lassen).

So. Und nun schweife ich im Internet umher, lese tolle Blogsartikel, entdecke tolle Web-Dienste und finde viele, tolle, verschiedenste Dinge. Und dabei halte ich immer mal Ausschau ob ich einen Flattr-Hinweis (meist in form eines Buttons) irgendwo sehe. Wenn ich einen sehe, dann klick ich da drauf.

Flattr weiß jetzt also was mir gefallen hat. Und am Ende des Monats werden meine 10€ unter all den geflattrten Dingen aufgeteilt. Wenn ich also im Monat November 20 Dinge toll fand, bekommt jeder am Ende des Monats von mir 0,50€. Wenn ich im Dezember dann nur 10 Sachen entdeckt habe, die es mir wert waren bauchzubepinseln, dann bekommen diese jeweils 1€.

Abonnieren & Automatisieren

Irgendwann haben die in den Dienst zwei neue Funktionen eingebaut. Die sind so unglaublich cool, das darf ich euch nicht vorenthalten!

Nr. 1: Automatisieren

Es gibt ein paar Dienste mit denen man sich automatisch verbinden kann. Wenn man das macht, dann werden Klicks auf den Like-/Herz-/Stern-/Find-ich-gut-Button automatisch mit einem Flattr-Klick verbunden. Das funktioniert mit folgenden Diensten:

  • Soundcloud (Musik)
  • Youtube (Videos)
  • Vimeo (gute Videos)
  • Flickr (Fotos)
  • 500px (gute Fotos)
  • Instagram (schlechte Fotos)
  • App.net (Mikroblogging)
  • github (OpenSource Projekte)
Nr. 2: Abonnieren

Angenommen ich habe jetzt irgendwas geflattrt, was ich regelmäßig toll finde. Z.b. den Podcast CRE: Technik, Kultur, Gesellschaft vom @timpritlove. Der erscheint relativ regelmäßig und begeistert mich jedes mal. Dann kann ich das auch bei Flattr Abonnieren. Das hat den selben Effekt wie wenn ich jeden Monat einmal auf dessen Webseite gehe um erneut auf den Button zu klicken. Das passiert dann automatisch. Super, oder?

Zurück zu Wikipedia

Diese einmaligen spenden... das is mit irgendwie nix. Ich finde es viel sinnvoller, wenn Wikipedia einfach jeden Monat ein kleines bisschen von meinem Kuchen abbekommt. Das kann ich auch viel besser kalkulieren. Und so bekommen die am Ende bestimmt mehr Geld von mir, als wenn ich mich jetzt, in diesem Moment, für einen fixen Betrag entscheiden muss.

Dafür muss ich nur einmal hier "Subscriben".

Und wenn jeder zweite von euch was spendet, dann gibts ja vielleicht auch irgendwann eine richtig hübsche und übersichtliche Wikipedia, wie sie die litauische Creativ-Agentur newisnew- mal in einer Designstudie konzipiert hat.

Fazit

Nicht nur Wikipedia, TAZ-Artikel und dict.cc, sondern auch Bettis und meinen Podcast Heizdeckenradio und auch diesen Artikel hier kann man Flattrn, wenn man der Meinung ist, dass das gut ist was der Nils macht und dass der weiter machen soll.