Die meisten Menschen mit denen ich spreche, sehen keine unmittelbare Gefahr. Keine direkte Einschränkung von Demokratie oder Meinungsfreiheit. Ich finde das reichlich verrückt, aber es hat mich zu der Überlegung gebracht, wie es wohl wäre meine Überzeugung mal komplett umzukrempeln.

Wie wäre es wohl, alle von den Geheimdiensten gesammelten Daten einzufordern?

Das Interesse der Bürger daran, der Massen-Überwachung etwas entgegenzusetzen scheint doch eher gering. Und daran sind nicht mal Die Medien™ schuld. Ist das mal jemandem aufgefallen? Die haben das Thema weit ausführlicher auseinandergenommen als ich es erwartet hätte. Könnte natürlich daran liegen, dass Journalisten doch irgendwie mehr Bewusstsein dafür haben, welchen Wert so eine Meinungsfreiheit hat. Aber das mit dem aufrütteln wollte ihnen bisher nicht gelingen. Vielleicht brauchen wir andere Strategien. Warum also nicht mal das Gegenteil fordern.

Wen interessiert es, wenn ich mich auf Facebook mit meinen Freunden verabrede?

Wen interessiert es, wenn ich mir Katzen-Videos auf Youtube anschaue?

Wen interessiert es, wenn ich meine Rechtschreibfehler Google?

Viele Menschen denken es gäbe keine Bedrohung, da sie keine Informationen durchs Internet schicken, die für irgendjemand interessant sein könnten. Folglich gehen sie auch davon aus, dass sie, sowie auch ihre nachfolgenden Generationen immer einer Meinung mit ihren Regierungs-Vertretern sein werden. Solange niemand durch Überwachung sein verhalten ändert und solange alle die Regierung lieb haben, hat niemand etwas zu befürchten.

Absurd. Aber gehen wir mal davon aus, diese Annahmen würden so auch in Erfüllung gehen. Dann dürfte es doch kein Problem sein, wenn jeder diese uninteressanten Daten einsehen könnte.

Die Sache hätte tatsächlich ein paar gute Aspekte:

Weniger Korruption

Korruption durch Polizei, Richter, Politiker und selbst die der Geheimdienste könnten aufgedeckt werden. Auch kann all die Veruntreuung von Geldern in den oberen Etagen der Wirtschaft aufgedeckt werden.

Viele Menschen, die zu unrecht im Gefängnis sitzen, könnten da rausgeholt werden, da mit ihren Kommunikationsdaten ihre Unschuld bewiesen werden kann.

Überzeugungs-Prüfstand

Menschen müssten zu allem stehen was sie tun und wer sie sind. Wäre die Welt nicht viel besser?

Realitäts-Abgleich

Menschen bekämen gezwungenermaßen eine höhere Fehlertoleranz. Ein paar Randgruppen würde es sicher besser ergehen, wenn man erkennen könnte, wie viele von ihnen unter uns sind. Auch könnte man die vielen albernen Zankereien in großen Volksparteien sehen. Wenn erstmal ein Bewusstsein dafür geschaffen ist, vielleicht hätten Parteien, die ihre Entscheidungsprozesse transparent führen wieder eine Chance.

Fazit

Wir müssen endlich dafür sorgen, dass dem Terrorismus ein Ende gesetzt wird. Wir müssen organisierte Kriminalität aufdecken. Jeder von uns kann seinen Teil dazu beitragen.

Wer nichts zu verbergen hat, der hat auch nichts zu befürchten.

Scheiss auf Grundrechte. Wähl CDU!


PS: Bevor hier jetzt einer weint… der Artikel hat einen gewissen Anteil an Ironie… Aber folgende Frage ist ernstgemeint: Würde es die Debatte in Schwung bringen die Forderung nach Offenlegung der Daten zu stellen? Ich meine die Alltags-Diskussionen mit denen, die argumentieren, sie hätten nichts zu verbergen und es beträfe sie daher nicht. Würden die darauf anspringen?