Aus gegebenem Anlass..

Design-Wettbewerbe werden immer wieder mal ausgerichtet. Nicht nur von Privat-Leuten oder NGO‘s sondern auch von Firmen.

Das Problem: Die Firma kann sich zurücklehnen und viele Menschen für sich arbeiten lassen ohne die Teilnehmer dafür anständig zu entlohnen. Viele Menschen investieren Zeit und Arbeit. Die kreative Arbeit ist das teuerste. Menschen die kreative Ideen umsetzen können gibt es viele. Menschen die gute kreative Ideen haben gibt es nicht so viele. Im schlimmsten Fall nimmt der Initiator sich eines der guten, maßgeschneiderten Konzepte und lässt sie sich von jemandem umsetzen der/die für wenig Lohn anderer Leuts Ideen verwirklicht.

Diejenigen, die da teilnehmen sind Leute, die vielleicht gerade keinen Job haben, oder die sich dem Projekt verbunden fühlen, oder die neu im Geschäft sind und sich die Finger noch nicht verbrannt haben. Am Ende bekommt der Ausrichtende eine große Menge an kreativem Input, bezahlt aber nur ein einziges davon. Für die allermeisten Teilnehmer kommt nichts dabei rum. Warum sollte man so einen Wettbewerb also gar nicht erst ausrichten? ...das hat in erster Linie schon mal etwas mit Wertschätzung und Anstand zu tun.

Man kann also sagen: Designer mögen Design-Wettbewerbe nicht. Design-Wettbewerbe sind verpönt. Ich würde an so etwas in den allermeisten Fällen nicht mitmachen, aus fairness den anderen professionellen und semi-professionellen Designern gegenüber und weil so etwas aus Prinzip nicht unterstützt werden sollte.

Man kann einen Wettbewerb auch Fair gestalten. Z.B. indem man jedem Teilnehmer eine Teil-Entschädigung für das Risiko auszahlt, das er/sie eingegangen ist. ...aber ob man dabei etwas spart, wage ich zu bezweifeln. Dann lieber jemanden beauftragen, von der/dem man weiß, dass sie/er schon gute Arbeiten gemacht hat. Ich finde, dass man generell lieber Menschen beauftragen sollte von denen man etwas hält und die das Unternehmen/die Organisation dann auch irgendwann gut kennen und dessen Charakter einschätzen können.